Ayahuasca
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Ayahuasca
ist eine halluzinogen wirkende Drogenzubereitung aus Naturdrogen,
welche einerseits den halluzinogenen Wirkstoff DMT und andererseits MAO-Inhibitoren aus der
Harmala-Reihe (zB. Harmalin) enthalten.
Der Begriff kommt aus der Indianer-Sprache Quechua und bedeutet übersetzt
"Liane der Geister/Toten" oder "Ranke der Seelen".
Inhaltsverzeichnis
- 1 Rituelle Verwendung bei Amazonas-Indianern
- 2 Eigenschaften
- 3 Geschichte
- 4 Zubereitung
- 5 Konsumform
- 6 Wirkung
- 7 Nebenwirkung
- 8 Literatur
- 9 Weblinks
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Rituelle Verwendung bei Amazonas-Indianern
In Form des Getränks wird es bei den Eingeborenen
des Amazonas-Basins zu schamanistischen Zwecken verwendet: um in Zeremonien den
Geist vom Körper zu lösen , Krankheiten zu erkennen oder zukünftige Ereignisse zu
prophezeien . Der Gebrauch hat sich über die Anden bis an die Pazifikküste von Kolumbien
und Ecuador verbreitet.
Alternative Bezeichnungen: Caapí, Natema, Dapa, Santo Daime, Yajé oder Yagé.
Eigenschaften
Ayahuasca ist ein - je nach Zubereitung - faulig-bitter oder
süßlich schmeckendes Getränk. Die Farbe ist üblicherweise bräunlich,
welche sich aber durch beigemischte Zutaten verändern kann.
Geschichte
- 1851 wurde die Liane im brasilianischen Dschungel vom britischen Botaniker
Richard Spruce identifiziert und erforscht.
Zwei Jahre später wies er in seiner Veröffentlichung "Notes Of A Botanist On The Amazon And The Andes"
auf die halluzinogene Wirkung der Pflanze hin, schob diese allerdings auf beigemischte Zusätze.
Diese Einschätzung Sprucens ist zutreffend, da die halluzinogene Wirkung Ayahuasca aus dem DMT von
Psychotria viridis und nicht aus der Liane resultiert.
- 1966 wurden die Pflanzenteile genauer untersucht, und die stark psychoaktiv wirkenden Alkaloide
Harmin , Harmalin , D-Tetrahydroharmin sowie DMT als Verursacher des veränderten Bewusstseinszustands
erkannt.
- 1986 lässt sich eine Loren Miller die für die Herstellung von Ayahuasca benötigte Lianenart
Banisteriopsis caapi patentieren (US-Patentnummer US 5751P).
Er behauptet hierzu, der Entdecker der Pflanze zu sein - eine offensichtliche Unwahrheit.
- 1999 wurde Ayahuasca als geistiges Eigentum indigener Völker anerkannt und das Patent aufgehoben.
- 2001 trat das Patent wieder in Kraft, was viele Proteste auslöste und als Beispiel für
die Ausbeutung eingeborener Kulturen gilt. Völkerrechtlich ist das Patent unwirksam.
Zubereitung
Zur Herstellung von Ayahuasca benötigt man hauptsächlich 2 Pflanzen:
- Ayahuasca-Liane (Banisteriopsis caapi ), die Harmin (MAO-Hemmer ) enthält.
- Chacruna-Strauch (Psychotria viridis ) in dem DMT enthalten ist.
Es können zahlreiche andere Pflanzen, wie Datura suaveolens oder Datura candida , hinzugefügt werden,
um bestimmte Wirkungseffekte zu verstärken oder zu vermindern.
Allerdings ist die Variation mit Stechapfel sehr riskant.
Die verwendeten Pflanzen und Wurzeln werden bis zu 3 Tage zu einem Sud ausgekocht.
In den brasilianischen Kulten und Kirchen ist die Herstellung des "Daime" ein ritueller
Vorgang der von gesungenen Gebeten begleitet wird.
Konsumform
Normalerweise wird der hergestellte Sud getrunken.
Wirkung
Die Wirkung variiert durch die Art der Banisteriopsis-Liane und die beigemischten Pflanzen.
Typischerweise wird nach dem Konsum des bitteren Gebräus
von leichter Berauschtheit und einer seelisch-orientierten Grundstimmung berichtet,
wobei der Bewegungsapparat meist kontrolliert bleibt, jedoch die bewusste Motorik eingeschränkt sein kann.
Ayahuasca bewirkt unter anderem Visionen , Halluzinationen und eine Erweiterung des Bewusstseins,
sowie ein verschärftes Gehör.
Nebenwirkung
Bekannte und häufige Nebenwirkungen sind, da Ayahuasca reinigende Eigenschaften besitzt,
Erbrechen, Durchfall oder Schweißausbrüche welche den Konsumenten von giftigen und
zerstörerischen Substanzen befreit. Es kann zu einer verminderten Kontrolle der Motorik kommen,
sowie zu Gleichgewichtsstörungen und leichtem Schwindel. In Kombination mit anderen
MAO-Hemmern , insbesondere Anti-Depressiva besteht Lebensgefahr.
Horrortrips und Angstzustände können bei unsachgemäßer Anwendung ausgelöst werden.
Das Auftreten einer Sucht sowie Tod durch Einnahme von Ayahuasca ist ausgeschlossen.
Literatur
- Michael Harner, Der Weg des Schamanen, 2004, S.29 ff -
der promovierte Anthropologe nahm 1961 gemeinsam mit einem Schamanen der südamerikanischen
Conibo-Kultur den Trank ein und beschreibt die außerkörperlichen Erfahrungen und Visionen en Detail.
- William S. Burroughs, Auf der Suche nach Yage
Hubert Fichte schrieb über Ayahuasca - u.a. in Lazarus und die Waschmaschine.
Kleine Einführung in die Afroamerikanische Kultur (Frankfurt a.M.: Fischer, 1985)
- Govert Derix, Ayahuasca, eine Kritik der psychedelischen Vernunft, 2004,
Nachtschatten Verlag, ISBN 3037881275 - Der niederländische Philosoph
Govert Derix trank Ayahuasca erstmals 1990 und war von der Wirkung derart
begeistert, dass er sich damit auf ein bis heute andauerndes Abenteuer der
Selbsterforschung einliess. Er reiste in entlegene Gebiete des brasilianischen Urwalds,
trank den Tee in Verbindung mit den Ritualen verschiedener religiösen Gruppen,
interviewte viele Ayahuasqueiros: Meister und Schüler, für welche diese Substanz
eine radikale Veränderung ihres Lebens bedeutete.
- Terence McKenna, Wahre Halluzinationen
- Carsten Balzer, Wege zum Heil: Die Barquinha. Eine ethnologische Studie zu
Transformation und Heilung in den Ayahuasca-Ritualen einer brasilianischen Religion,
2003, ISBN 3885590832
Weblinks
http://de.wikipedia.org/wiki/Ayahuasca